Biker und Bikerin haben ein gemeinsames Hobby und dennoch sind sie so unterschiedlich wie facettenreich!
Woman on Bike ist heute keine Seltenheit mehr! Obwohl der Frauenanteil in der Motorradszene noch überschaubar ist, erobern die Damen langsam und stetig das 2-Rad Terrain. Als Frau hat man hier mit Sicherheit andere Themen als die Sowieso-Hardcore-Biker. Es fängt damit an, dass die Füße bei manchen Modellen nicht bis zum Boden reichen, was für die Standsicherheit nicht ganz unwichtig wäre. Aber nicht jede Frau hat das Gardemaß von Heidi Klum und ihren Kolleginnen. Auch der üblich K(r)ampf mit dem Gewicht ist so mancher Bikerin nicht fremd.
Der Gedanke Sicherheit ist bei den Motorradheldinnen auch ganz anders ausgeprägt als bei ihren männlichen Kollegen. Die Bikerin baut eine emotionale Beziehung zum fahrbaren Untersatz auf und bedankt sich für die gute Ankunft. In männlicher Diktion – undenkbar, aber meine Herren, es hilft manchen Ladies und stärkt ihr Selbstvertrauen auf der Straße.
Auffallend ist ebenfalls, dass 110 Frauen bei einem gemeinsamen Motorrad-Event keinen Streckenposten benötigen, der auf Speedlimit und Fahrsicherheit achtet. In der weiblichen Community sind Umsicht und Blickrichtung auch auf die Andere gerichtet. Es ist unglaublich wie besonnen und rücksichtsvoll die Motorrad-Ladies einen ganzen Tag Fun, Skillfulness und Speed vereinen können.
Auch bei Ausfahrten kommt es nicht selten zu kombinierten Wahrnehmungen. Die Strecke, die Straße, die Verteerungen und Schlaglöcher oder die Leitplanken sollten schon primär im Focus sein. Wenn sich aber ein Falke die Lüfte runter schraubt, oder der Fichtenwald gut duftet, dann wird auch dieser Eindruck sehr freudig an- und wahrgenommen.
Bei der Bikerkleidung ist die Frau funktionell und stilvoll unterwegs. In diesem Fall ist die Sicherheit immer mit am Bike. Wir fühlen uns einfach wohl, wenn die Protektoren unseren Körper schützen, und deshalb ist die Frau auch gerne bereit ein paar Euros mehr dafür auszugeben. Wenn die farbigen Streifen am Shirt oder Helm zu den bunten Felgen oder anderen Teilen des Bikes passen, dann ist der Look einfach perfekt.
Apropos perfekt, das ist die Frisur tatsächlich nicht, wenn der schützende Helm das Haupt verlässt. Hier ist die Kurzhaar-Trägerin gegenüber der Langhaar-Trägerin klar im Vorteil, und Männer, die ihrem Gesicht mehr Raum geben haben es überhaupt einfach. Die Langhaarbikerin kann ein Lied davon singen, wenn sie nach der Ausfahrt mühsam fast gordische Knoten aus dem Haar entflechten muss. Aber da müssen alle durch, denn die Helmpflicht ist eine sinnvolle und anerkannte Vorschrift. Unterschiede gibt es dann schon wieder zwischen Bikerin und Biker beim Helmmodell.
Schmucke Öhrchen, lustige Zöpfe sind hier schon mal als Accessoire zu sehen. Worauf aber die Frau am Zweirad ganz sicher achtet, ist das Gewicht des Helms. Keine von uns ist scharf darauf, nach der Motorradausfahrt den Termin bei Chiropraktiker zu buchen. Mit anderen Worten, der schmucke Kopfschutz sollte die aktuelle ECE-Kennung 22.06 erfüllen und auch noch leicht sein. Es ist ja wohl auch klar, wenn der Lippenstift schon aufgetragen ist, dass dieser schöne farbliche Akzente nach außen setzt und diese Stelle nicht verlässt.
Aber das Wichtigste, das ich in meiner jungen Motorradaffäre gelernt habe, ist „mein Bike ist wie ein neues Paar Schuhe – es muss zu mir passen!“
Christine von JAWA Austria
Zur Autorin:
Als ich eine österreichische Gesellschaft in der Tschechischen Republik vertrat, arbeitete und lebte ich 5 Jahre in Prag. In diesem Zusammenhang lernte ich Land, Leute und Sprache kennen, wobei die Sprache eine Lebensaufgabe ist für nicht Nativespeaker. Es ist mir eine Freude und auch eine große Ehre, dass ein Unternehmen wie JAWA mit dem Ansuchen an mich herantrat, dass ich sie am österreichischen Markt vertreten solle. So wurde ich 2023 zuerst Motorrad-Importeurin und arge2Rad Mitglied, bevor ich noch den A-Schein hatte. Seit November 2023 auch Motorrad-Fahrerin. Dies ist nun ein Eindruck meiner ersten Motorrad-Saison als Bikerin und Importeurin.
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Quellen:
Fotocredits: JAWA Austria GmbH und Christine Scharinger privat
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Ich finde es gut, dass mit eurem Artikel die Awareness für Frauen unter den Bikern wieder mehr in den Vordergrund rückt – mich persönlich (als weibliche Bikerin) spricht er leider nicht an. Frauen wie Männer werden beiden in kein gutes Licht gerückt, in ihrer Art des Bikens gespalten und auf Klischees reduziert, die wir in der heutigen Zeit eigentlich versuchen in Sisyphos-Arbeit auszuräumen. Es treffen eigentlich alle, den Frauen zugesprochenen Themen durchaus auch auf Männer zu und Ausnahmen gibt es immer. Ich hätte mich mehr gefreut über Gemeinsamkeiten zu lesen!
Hi Kathrin,
danke für dein Feedback und dass du dir die Zeit genommen hast, deine Gedanken zu teilen! Es tut uns leid, dass der Artikel nicht ganz dein Ding war. Wir wollten ein bisschen über die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Bikern sprechen, aber wir verstehen, dass es wichtiger ist, die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund zu rücken.
Du hast absolut recht: Klischees sind out, und wir sollten die Gemeinsamkeiten und die Leidenschaft fürs Biken viel mehr betonen. Deine Anregungen nehmen wir gerne auf und werden sie bei zukünftigen Artikeln berücksichtigen. 😊
Danke nochmal für deinen Input!
Viele Grüße,
Lena von I Love My Moped