E-Mobility
879
0

Faktencheck E-Mobilität: 6 Mythen rund um E-Mopeds

Angesichts der klimatischen Veränderungen und des wachsenden ökologischen Bewusstseins werden Alternativen zu Diesel- und Benzinmotoren für viele interessanter. Elektromopeds rücken daher immer mehr in den Fokus. Doch lohnt sich die Anschaffung eines E-Mopeds oder E-Rollers überhaupt? Was ist an den hartnäckigen Behauptungen eigentlich dran? Um das herauszufinden, haben wir mit Hanno Voglsam, E-Mobility Spezialist bei den Zweirad Helden in Wien gesprochen, und bringen in diesem Faktencheck E-Mobilität gemeinsam mit ihm endlich Licht ins Dunkel!

Mythos 1: E-Motorräder sind emotionslos

ILMM: Hallo Hanno, danke, dass du dir für unseren Faktencheck zur E-Mobilität die Zeit nimmst. Was sagst du zu der Aussage, dass E-Mopeds emotionslos sind und keinen wirklichen Fahrspaß bieten können?

Hanno: Dem kann ich ganz und gar nicht zustimmen. Das beste Beispiel ist hier das E-Motorrad von Zero DSRX. Dieses Modell hat 225 Newtonmeter Drehmoment auf dem Hinterrad und drückt dich damit perfekt aus der Kurve. Das Reiten auf der Drehmomentwelle ist Gänsehaut pur.

Mythos 2: E-Mopeds haben nicht genug Reichweite

ILMM: Viele Leute haben die Sorge, dass ein E-Motorrad im Vergleich zu einem Motorrad mit Verbrennungsmotor viel weniger Reichweite bietet und deshalb keine weiten Strecken gefahren werden können oder man damit sogar liegen bleibt. Denkst du, die Sorge ist begründet?

Hanno: Mir persönlich ist noch nie der „Sprit“ ausgegangen, weder beim Elektromotorrad noch beim Verbrenner-Moped. Das liegt daran, dass ich die Geschwindigkeit an den Verbrauch anpasse. Mit dem E-Motorrad von Zero sind beispielsweise Tagestouren mit rund 500 bis 600 Kilometern gar kein Problem. „Richtiges Motorradfahren“ schafft das Bike auf 150 bis 200 Kilometer. Wenn man weitere Strecken fahren will, sollte man dementsprechend die Geschwindigkeit drosseln.

Mythos 3: E-Mopeds und E-Roller brauchen ewig, bis sie geladen sind

ILMM: Ein ganz wichtiger Punkt bei unserem Faktencheck E-Mobilität ist die Ladezeit von Elektromotorrädern. Stimmt es, dass diese ewig lange laden müssen?

Hanno: Bei der Ladezeit kommt es stark auf das individuelle Motorrad an. Deshalb solltest du dir bevor du ein E-Motorrad kaufst immer überlegen, welche Anforderungen du an dein Moped stellst. Du solltest wissen wie viele Kilometer du pro Tag zurücklegen möchtest und welche Straßen und Strecken du fahren wirst. Nur so findest du das richtige Produkt für dich. Bei vielen E-Motorrädern ist es so, dass die Ladezeit von 0-80 % circa so lange dauert wie die Ladezeit von 80-100 %. Es ist so beim E-Motorrad laden oft nicht notwendig die 100 % anzustreben und es reicht bis 80 % zu laden, um mit kürzerer Ladezeit weiterzukommen.

Mythos 4: Wenn der Akku kaputt ist, habe ich einen wirtschaftlichen Totalschaden

ILMM: Der Akku ist das Herzstück des E-Rollers oder Mopeds. Wenn der Akku kaputtgeht, muss man diesen Fall dann einen Totalschaden nennen oder gibt es inzwischen Möglichkeiten den Akku zu reparieren?

Hanno: Den Akku oder sogar den ganzen Elektroroller wegschmeißen muss man zum Glück nicht. Der Akku kann, wie alle anderen Bauteile mit langer Nutzung kaputtgehen, das ist bei Verschleißteilen einfach so. Den Akku kann man inzwischen für wenige hundert Euro reparieren lassen und die meisten Hersteller bieten zudem eine jahrelange Garantie auf den Roller- oder Moped-Akku an. Bei dem Hersteller Ray Electric Motors gibt es zum Beispiel 3 Jahre Garantie.

Mythos 5: Elektromopeds sind viel teurer als Verbrenner

ILMM: Im Faktencheck E-Mobilität darf eine Frage natürlich auf keinen Fall ungeklärt bleiben: Sind E-Motorräder wirklich teurer als Mopeds mit Verbrennungsmotor?

Hanno: Auf den ersten Blick stimmt es, dass Elektroroller und -mopeds teurer sind als jene mit Verbrennungsmotor. Es ist aber wichtig, dass man sich die sogenannte „total cost of ownership“ anschaut. Diese inkludiert Anschaffung, Service, Versicherung, die Betriebskosten auf 100 km und auch den Wiederverkaufswert. Bezieht man all diese Punkte mit ein, stellt sich schnell heraus, dass ein viel gefahrenes E-Motorrad im Vergleich zum Verbrenner-Motorrad insgesamt günstiger ist.

Mythos 6: So ein E-Moped braucht unglaublich viel Strom und kostet dadurch auch richtig viel

ILMM: Der Strom ist ja zurzeit wirklich teuer und ein E-Motorrad nutzt nun mal Strom als Antrieb. Kommen hier nicht zu hohe Kosten auf einen zu, wenn man sich für die Elektro-Variante entscheidet?

Hanno: Ja, die Strompreise waren die letzten Monate ziemlich hoch. Das Super Soco Elektro Moped CPX benötigt zum Beispiel 5 kWh pro 100 Kilometer, das sind ungefähr 2,50€. Die Strompreise sinken jedoch gerade wieder hinunter auf rund 20 Cent pro kWh. Mit den neuen Preisen fährst du also für nur ungefähr einen Euro pro 100 km mit deinem E-Moped.

 

ILMM: Danke Hanno für diese ausführlichen Informationen und dass du bei unserem Faktencheck E-Mobilität dabei warst.

Hanno: Ich freue mich, dabei gewesen sein zu dürfen.

 

Du interessierst dich für alles rund ums Thema Moped oder hast noch Fragen?

Dann folge uns auf TikTokInstagram oder Facebook und schreibe uns gerne eine Nachricht.

Wir freuen uns auf dich.

Dein Team von I love my Moped!

Lust auf regelmäßiges Lesen? Dann melde dich gleich zu unserem monatlichen Newsletter an. Wir freuen uns auf dein Abo!

Diesen Beitrag teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

Weitere Beiträge